Real Talk #2

Hallo Ihr Lieben,

heute ist der Tag der virtuellen Liebe, zumindest habe ich das heute Morgen im Radio gehört. Irgendwie habe ich das Gefühl das es mittlerweile schon für ALLES einen Tag gibt, angefangen vom „Zerdrück-eine-Dose-Tag“ (Anm.: ja das gibt es wirklich) bis hin zum „Tag-der-sinnlosen-Anrufbeantworter-Nachrichten-Tag“ (Anm.: ja auch diesen Fakt habe ich kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen). Aber hey im Gegensatz zu den beiden letzten genannten Feiertagen kann ich tatsächlich was zum heutigen Tag der virtuellen Liebe erzählen. Warum? Weil ich meinen derzeitigen-hoffentlich-für-immer-Partner selbst im Internet kennengelernt habe, und das schon vor über  9.5 Jahren. Zu einer Zeit in der man noch komisch angeschaut wurde wenn man erzählt hat das man sich tatsächlich im Internet auf Partnersuche begibt und Freundinnen einen Anruf von dir wollten nach dem Date, nur um sicherzugehen, dass du noch immer lebst und keinem Wahnsinnigen zum Opfer gefallen bist.

Ich hatte schon recht früh immer wieder mal Dates mit Internetbekanntschaften und mehr oder minder keine schlechten Erfahrungen gemacht. Nur einmal war es so ein richtiger Griff ins Klo. Es ist nun mal so, nur weil man sich in einem Chatroom gut versteht heisst es ja leider nicht dass man sich in der Realität auch was zu sagen hat. Und wenn dann ausgerechnet mein altes Ich – aka schüchtern ohne Ende – das Gespräch in die Hand nahm und wie ein Buch plapperte nur um irgendeine Gemeinsamkeit zu finden über die man sprechen konnte, bis ich dann frustriert aufgab, verheisst das nichts Gutes. Da konnte es auch die Rose die er mir von einem Rosenverkäufer, der immer auftaucht wenn man ihn nicht gebrauchen kann, abkaufte auch das Ruder nicht mehr herumreissen. Es war mir eher peinlich. Unnötig zu sagen das wir uns danach nie mehr getroffen haben, auch nicht online 😉

Aber worauf ich eigentlich hinaus möchte, ja ich glaube daran dass man im Internet seine grosse Liebe kennenlernen kann wenn man sich dessen nicht verschliesst. Ehrlich gesagt bin ich überzeugt davon, dass wenn ich und P uns damals irgendwo in einer Bar über den Weg gelaufen wären es garantiert niemals gefunkt hätte. Somit war es wohl also Schicksal. Wir haben uns damals aber auch richtig lange Zeit genommen um uns kennenzulernen und uns über Wochen lange Mails bei Myspace geschrieben (kennt das überhaupt noch jemand?) und als ich ihm dann tatsächlich gegenüber stand war es als würden wir uns schon viel länger kennen. Sowas funktioniert aber nur wenn man sich nicht verstellt und vollkommen ehrlich zueinander ist. Und ja auch nach diesem Date musste ich ein Lebenszeichen versenden das ich nicht einem Serienkiller zum Opfer gefallen bin. Zwei Tage später bin ich dann bei ihm eingezogen und nie mehr gegangen. (Anm.: nein auch das ist kein Scherz)

Ich kenne einige die sich noch immer sträuben gegen diese Art des Kennenlernens und hey ich kann es verstehen, es gibt sehr viele Verrückte im Internet, aber glaubt mir die gibt es in Bars, im Fitnessstudio und im Supermarkt auch. Ich finde die sozialen Netzwerke sind mittlerweile einfach in all unseren Bereichen des Lebens Alltag geworden, warum also nicht auch in diesem. Klar mag es unromantisch klingen aber sind wir mal ehrlich, klingt es so viel besser wenn ich meinen Kids irgendwann erzähle das Daddy und ich uns kennenlernten als wir in der Gemüseabteilung nach derselben Gurke griffen? Ich weiss ja nicht.

Wie seht ihr das Ganze? Habt ihr euch schon mal mit jemandem aus dem Internet verabredet? Lasst es mich wissen 🙂

eure Nicole

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